Der Fuchs
- Friederike Hohlfeld
- 5. Mai 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Juni 2021
Lesedauer 3 Min.
Vulpes vulpes
Kaum ein anderes Tier als unser Rotfuchs ist so omnipräsent und dennoch unsichtbar.
Umso überraschender ist es wenn er mittags meinen Weg kreuzt, in dem Moment in dem ich mit meinen Kindern auf dem Weg zum Supermarkt bin. Schockstarre und dann gleich große Freude und Aufregung...."Der Fuchs"!
"Taps Taps macht der Fuchs" ?! Wie "macht" denn der Fuchs nun wirklich? Und mit wem? und wo?
Die Kommunikation von Füchse passiert über Gerüche und Geräusche, er hat Duftdrüsen kann super gut riechen und bellt wobei das weibliche Bellen der Fähe anders klingt, als das des Reinecke. Egal ob er oder sie, es klingt eher wie ein Affenschrei.
Die Beziehung der Beiden ist super interessant, denn die Fähe sucht sich Ihren "Mr. Fox" natürlich selbst aus, ganz emanzipiert wie sie ist muss es nicht unbedingt der sein, der als Sieger aus dem Kumpelkeulenduell hervor sticht.
Hat sie Ihre Wahl getroffen trottet er wochenlang völlig verballert hinter ihr her, um mit seiner feinen Nase genau zu erschnuppern wann sich Ihre Hormonhaushalt für zwei drei Tage so verändert, daß man sich zurückzieht um Welpen zu machen. In der Zeit sieht er nur sie, was auf den ersten Blick wahnsinnig romantisch erscheinen mag, auf den zweiten aber, den der Straßenränder, vor allem im Januar und Februar eher einen dramatische Wendung bekommt.
Und wenn Du vor deinem geistigen Auge jetzt zwei rote puschelige Wesen inmitten von grüne Wiesen und Wälder siehst, muss ich an der Stelle unterbrechen.
In der Stadt leben zehnmal mehr Füchse als auf der gleichen ländlichen Quadratkilometerzahl. BÄHM. Und noch verrückter, da gibts auch keine Option ein Mädel vom Lande zu heiraten, man bleibt unter sich, der Stadtfuchs datet keine Landei.
Die Jungs ziehen zwar umher, als Wander und Ranz Füchse, die Mädels sind da weniger auf Abwechslung aus und begnügen Sich als Stand Füchse mit dem Garten und der Cafes ums Eck.
Spannend ist auch, das obwohl Jan Delay davon singt dass "das Rudel tollt", die Gemeinschaft der Füchse eher eine Girlz Club mit Kindergarten ist in dem ein assoziierter Rüde mit tollen darf, der ist aber meist im nächsten Jahr wieder bei "seiner" Fähe.
Die Leitfähe bekommt die Babys, und die übrigen weiblichen Tiere der Familie helfen bei der Aufzucht der Fuchskinder.
Den Rest des Jahres geht jeder der Fuchsfamilie aber wieder seine einzelgängerischen Wege. Sehr sympathisch wie ich finde.
Das schlaue Füchschen denkt sich auch was bei der Reproduktion, die kann er anpassen an die Infrastruktur in der er lebt. Je mehr der Fuchs bejagt wird desto größer ist der Wurf, je kleiner die Population der Wühlmaus Dichte, desto weniger Nachwuchs wird geboren.
In etwa zwanzig tote oder lebendige Mäuse pro Tag braucht ein erwachsener Fuchs am Tag um satt zu sein, oder anderthalb Kilo Blaubeeren, damit hält er es auch als Flexitarier eine Weile durch.
Das passiert ohne Fuchs Einwohnermeldeamt oder Fuchs Geburtenregister, eine solche Weitsichtigkeit wünsche ich mir auch in der Politik, wenn es um die Planung von Kindergarten und Schulplätzen geht, aber egal zurück zu den Füchsen.
Im März und April, rappelt es im Kessel. Der Hauptraum des Fuchsbaus, der Kessel ist das Kinderzimmer, die Welpen gewinnen noch keine Preis im großen “ohh wie süss” Vergleich.
Sie sind blind, klein, mit schwarzem Fell und sehen eher aus wie große Maulwürfe oder Otter.
Drei Monate brauchen die Jungfüchse bis sie ausziehen und sich selbständig ernähren können. Wenn sie es schaffen durch das erste Lebensjahr zu kommen, werden nur 5% der Füchse vier Jahre alt.
Würden Sie nicht gejagt durch den Mensch, oder dem “schwarzen Band” zu Opfer fallen, vor welchen die Fuchsmama in einem Kinderbuch Ihre Junges warnt, könnten Sie wie bis zu vierzehn Jahre alt werden.
Zwei Wochen später öffnen Sie Ihre blauen Katzenaugen, mit den schwarzen senkrechten Pupillen, später werden die Augen dann bernsteinfarben.
Als Hundewesen, sind Sie die einzigsten, die Ihre Krallen einziehen können und die Art wie sie jagen ähnelt auch die der Katzen, das liegt wahrscheinlich daran, dass Sie die gleiche Vorliebe für Mäuse haben.Sie jagen wie Katzen, schleichen sich geduckt an, die Schwanzspitze zuckend vor Aufregung ob das Mittagessen rechtzeitig erlegt ist.
Auf hochsensiblen Pfoten, mit hundert Mal feineren Antennen als wir, wandelt der Fuchs durch sein kurzes Leben und wenn ihm kalt ist kuschelt er sich mit seinem Kopf unter seinen wärmenden Fuchsschwanz.
“ Ein Fuchs muss tun was eine Fuchs tun muss”












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